Enjoy guys!

bevor ich mit dem eigentlichen Blogeintrag starte, möchte ich euch noch eine Sache erzählen, die mir verstärkt so richtig in den letzten Wochen aufgefallen ist:

Erstens kannst du bei fremden Personen oder in Erzählungen über andere Personen immer das Wort "guys" (dt: Leute, Typ ugs.) benutzen, da es von sehr vielen Leuten hier verwendet wird. Zum Beispiel wenn du im Restaurant angesprochen wirst (Hey, what´s up guys?) oder du die Kids in der Schule ermahnst still zu sein (Ey guys! Be quiet, please!). Es passt einfach zur -meiner Meinung nach- entspannten und lässigen Lebensweise der Südafrikaner...

Zweitens hörst du diesen Begriff oftmals zusammen mit dem Wörtchen "enjoy" (dt: genießen) also "enjoy guys". Das ist insofern ganz cool, weil man ganz oft (beispielsweise im Restaurant) immer dazu aufgefordert wird, zu genießen.

Ich finde diese lockere Umgangssprache einfach häufig passend zur entspannten Lebensweise, zum guten Wetter und der Nettigkeit der Leute :)

 

Naja, wie dem auch sein; jetzt startet der richtige Blogeintrag und ich kann eigentlich nur sagen: "Enjoy Guys!"

Schullleben

In der Schule ist und bleibt alles beim Alten. Es gibt gute und schlechte Tage. Mal läuft´s besser und die Kids hören gut zu und mal halt nicht... Frust und Freude liegen da manchmal sehr nah bei einander.

Mieke und ich haben unsere "Standard-Spiele", welche wir relativ häufig spielen, aber versuchen hin und wieder auch kleine neue Sachen aus. Meistens scheitert das aber daran, dass uns die Kinder nicht richtig zuhören, uns nicht richtig verstehen (aufgrund mangelnder Englischkenntnisse) oder sie ehr wieder Soccer spielen wollen. Die schon mal in den vorigen Blogeinträgen geschilderten Probleme bzw. Schwierigkeiten (z.B. unbeschäftigte Schüler, die unsere Stunde mit einer anderen Klasse stören) sind auch immer noch da, aber wir müssen sie einfach so hinnehmen, was manchmal echt schwierig ist, aber du dich immer mehr damit abfindest.

Vor den Ferien war es auch so wie immer: nach den geschriebenen Examen ca. 2 Wochen vor Ferienbeginn kamen nur sehr wenige Schüler zur Schule (so wie immer eben :)) und waren davor auch etwas sehr aufgekratzt, sodass die Ferien für alle Beteiligten eine willkommene Pause vom Schulalltag waren.

Des Weiteren haben wir auch kurz vor den Ferien ein Headis Turnier bei uns im Headis Raum organisiert, welches den Kids (je 2 Girls und Boys pro Schule) auch recht viel Laune bereitet hat.

 

Außerdem habe ich ein paar Euros von den Spenden für ein paar Dinge ausgegeben wie zum Beispiel neue Fußballschuhe im Hinblick aufs Fußballturnier (s. nächster Artikel) inkl. Verpflegung und Transport dorthin, was ein nicht ganz unerheblicher Anteil war. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle! Ich hoffe, dass ich mit den bisher getätigten Abgaben (immer in Absprache mit dem ASC) den Eindruck erweckt habe, dass das Geld "an der richtigen Stelle ankommt"...

Großes Fußballturnier in East London

Anfang Juni war es dann endlich soweit: vom 7. bis zum 9. Juli stieg dann endlich das lang ersehnte Soccer Tournament der Soccer Boys. Eine wirklich große Sache da insgesamt 13 Teams aus allen Einsatzorten von uns Freiwilligen angereist kamen, um den Sieger des schon traditionellen Turniers unter sich auszumachen.

Nach laaaaangen und teils sehr zähen Vorbereitungen (Absprachen mit den Lehrern machen, Elternbriefe schreiben, Bus mieten etc.) war es am Freitagvormittag endlich soweit, dass der PE-Bus inkl. 3 Schulen, 9 Volunteers, 2 Lehrkräften und 42 Jungs sich aus New Brighton (Township, in dem die Schulen von uns sind) sich in Richtung East London aufmachte. Nach kurzem Zwischenstopp in Port Alfred erreichten wir ohne weitere Zwischenfälle nach ca. 4,5h Fahrtzeit die A.W. Barnes Primary School, die gastgebende Schule des Turniers. Nach dem Auspacken (die Kids schliefen in den Klassenzimmern, wir Volunteers im Lehrerzimmer bzw. in der WG der East Londen Leute) wurde noch ein wenig gebolzt, gespielt und gechillt. Anschließend gab es für alle ein kleines aber feines Abendessen aus der Küche (für ca. 210 Personen!) und es wurde ein Film abgespielt. Doch bevor die letzten Kids danach zur Ruhe gekommen waren und es komplett still gewesen ist, war es schon spät in der Nacht.

Den fehlenden Schlaf konnte man am nächsten Tag leider nicht nachholen, da es schon sehr früh zum Frühstückholen ging, da im Anschluss die Gruppenphase startete. In 3er bzw. 4er Gruppen traten die Mannschaften in 2x15 Minuten Spielen gegeneinander auf den 2 Spielfeldern der Schule an. Leider war das Wetter am Samstagvormittag nicht so toll wie am Freitag gewesen, jedoch lockerte es im Tagesverlauf immer weiter auf, sodass man den Nachmittag bis zum Sonnenuntergang um 17.20 Uhr (ja hier ist leider Winter) noch mit der wärmenden Sonne genießen konnte. Miekes und mein Team, die schwarz-weiß gekleideten Jarvis-Büffel, hatten in der Gruppenphase zwei sehr interessante Spiele, die wir aber souverän mit 1:0 bzw. 3:0 für uns entschieden und somit als Gruppensieger in die K.O.-Phase einziehen konnten. Im Viertelfinale mussten wir dann erneut alles aus uns rausholen, jedoch konnten wir auch hier mit einer konzentrierten Abwehrleistung und konsequenter Chancenverwertung punkten und einen ungefährdeten 3:0 Erfolg einfahren. Mit Bulungula, uns und 2 East London-Schulen standen die vier Teams der beiden Halbfinalpartien fest, welche beide in der untergehenden Sonne des Samstagsabends ausgetragen wurden. Doch genau das Gegenteil von "untergehen" war unsere Leistung gegen die Parkside Primary School aus East London zu beschreiben: denn Dank einer unglaublichen Torwartparade von unserem Keeper Yibanathi beim Stande von 0:0 und eines eiskalt vollendeten Konters von Joker Luphumlo kurz vor Schluss zogen wir auf den letzten Drücker doch noch ins Finale ein! Doch weil es wie schon erwähnt dunkel geworden war, verschoben wir das Spiel um Platz 3 und das Finale auf den nächsten Morgen und begaben uns schließlich zum Abendessen. Danach gingen die ersten Jungs schon ins Bett, während es natürlich noh einige Experten gab, die meinten wieder lange Ramba-Zamba machen zu müssen. Entschuldigung an alle Lehrer, Betreuer, Aufpasser, die ich jemals mit "ganz lustigen" Ideen und Vorhaben während sämtlicher Ausflüge+Übernachtung noch bis spät auf Trapp gehalten habe! :)

Am nächsten Morgen ging es noch früher als Samstag aus den Betten, da wir zum einen die beiden letzten Spiele noch gehen hatten und alle Sachen wieder in die Transporte verfrachtet werden mussten und das (sehr verwüstete) Schulgebäude besenrein gemacht werden musste...

Trotz alledem war die Motivation bei meinen Boys sehr hoch, obwohl es im Finale gegen die ebenfalls ungeschlagene Gastgebermannschaft der A.W. Barnes ging, die uns körperlich bei fast allen Spielern überlegen war. Vom Spielerischen waren wirklich die beiden besten Mannschaften des Turniers ins Finale eingezogen und es war ein echt enges Match. Leider wurden wir per Doppelschlag direkt hintereinander von dem gefährlichen Spielmacher überrascht und lagen zur Halbzeit mit 0:2 zurück. Die zweite Hälfte dominierten wir ein wenig und hatten kurz vor Schluss durch den eigentlich treffsicheren Siyabulela die große Chance auf den Ausgleich, das Tor wollte aber einfach nicht fallen. So mussten wir uns erst im Finale geschlagen geben und die ersten beiden Gegentore des Turniers hinnehmen.

Nach kurzer Enttäuschung meiner Kids überwog aber schnell die Freude und der Stolz über das Erreichte des Wochenendes...

Im Anschluss an die kurze Siegerehrung ging es für alle auch schon wieder auf den Heimweg, sodass der Pe-Tross am späten Nachmittag wieder in der Algoa Bay eintraf und die Kids wieder in die Obhut der Eltern gegeben werden konnten.

Alles in allem ein (für uns) erfolgreiches und spaßiges Turnier, was aber angesichts des hohen logistischen Aufwands und der Anstrengung "nur" ein alljährliches Event bleiben wird!

Letzte Ferien

Von Mitte Juni bis Anfang Juli waren dann auch schon wieder Ferien. Diesmal ging es die ersten 2 Wochen zusammen mit Matthis, Julian, Tabea und Maren in den Norden/Nordosten von Südafrika inkl. Johannesburg, Pretoria und Krüger Nationalpark sowie ins Swaziland. Insgesamt super schön und eindrucksvoll, wie man hoffentlich ein wenig auf den Bildern erkennen kann...

Nach einem Tag Regeneration fuhr ich mit Matthis zu zweit durch die Große Karoo, eine sehr karge aber unglaubliche Szenerie relativ in der Nähe von PE.

Im Folgenden ein paar Bilder mit Bildunterschriften um ansatzweise einen Eindruck zu geben :)

Ausblick auf die kommende Zeit

Nun sind es nicht mal mehr 2 Monate, bevor es wieder am 6. September zurück nach Deutschland geht.

Bis dahin habe ich aber in der Schule noch ein paar Aktivitäten geplant (wie immer hier nachzulesen) und "enjoye" nochmal die restliche Zeit.

In Deutschland selbst werde ich höchstwahrscheinlich erst einmal wieder bei "Hotel Mama" einziehen und einfach drauf los in die Uni-Welt an der Uni Osnabrück reinschnuppern und mir die Studiengänge in VWL und Politikwissenschaften anschauen. Da ich noch nicht 100% sicher über den weiteren Werdegang bin und ich auch erst relativ spät wiederkomme, habe ich mich für diese Option (in Absprache mit den Eltern) entschieden und werde alles Weitere nach meiner Rückkehr in die Wege leiten...

So jetzt habt ihr euch hoffentlich bis hier unten durchgelesen und habt die neusten Updates bekommen.

Macht´s gut und bis bald!

 

Viele Grüße

Momo/Moritz